…aus Angst vor Ablehnung, Konflikten oder Schuldgefühlen. Doch wer immer Ja sagt, verrät oft die eigenen Bedürfnisse. Die Fähigkeit, klare und liebevolle Grenzen zu setzen, ist ein zentraler Bestandteil psychischer Gesundheit.
Warum fällt Nein sagen so schwer?
Die Ursachen liegen tief – biologisch und biografisch:
In früheren Zeiten konnte Ausgrenzung den Tod bedeuten. Wer nicht zur Gruppe gehörte, hatte kaum Überlebenschancen. Deshalb tun wir bis heute – ganz instinktiv – vieles, um gemocht und akzeptiert zu werden. Lieber übergehen wir eigene Grenzen, als andere zu verletzen. Dieser Impuls ist in unserem Nervensystem verankert und wurde durch frühe Erfahrungen oft noch verstärkt.
Psychologisch spielen auch verinnerlichte Glaubenssätze eine Rolle, z. B.:
- „Ich bin nur wertvoll, wenn ich funktioniere.“
 - „Ich darf niemanden enttäuschen.“
 - „Ich muss mich erst um andere kümmern.“
 
Doch: Du bist nicht dafür zuständig, die Erwartungen anderer zu erfüllen.
Wenn jemand enttäuscht ist, bedeutet das, dass er sich getäuscht hat – also etwas anderes erwartet hat. Die Verantwortung für diese Erwartung liegt bei der Person selbst.
Ein Nein kann Dein Gegenüber frustrieren und das ist absolut okay. Die Frage ist nicht, ob das Nein eine frustrierte Reaktion auslöst, sondern: Bist Du in der Lage diese Frustration Deinem Gegenüber zuzumuten und Die Verantwortung für seine Gefühle ihm zu überlassen?
Denn wir Menschen sind stark darauf konditioniert, Verhalten nach kurzfristigen Konsequenzen auszurichten. Wenn Du ein Nein aussprichst, kann eine unangenehme Reaktion folgen – fühlt sich das für den Moment erst mal schlecht an. Also sagst Du lieber Ja, um diesen sofortigen, kurzfristigen Stress zu vermeiden. Aber langfristig zahlst Du dafür einen Preis.
Stelle Dir deshalb das nächste Mal diese drei Fragen:
- Was bedeutet mein Nein in 10 Minuten?
 - Was bedeutet es in 10 Monaten – z. B. im Kollegium, in meiner Familie oder Beziehung?
 - Was bedeutet es in 10 Jahren – für mein Selbstwertgefühl, meine Gesundheit, mein Leben?
 
Was hilft?
Nicht Härte, sondern Selbstklärung und Selbstmitgefühl.
Unser Workbook hilft Dir dabei, alte Muster zu erkennen, gesunde Alternativen zu entwickeln und Dich selbst ernst zu nehmen – ohne andere abzuwerten.
Du brauchst Unterstützung beim Grenzen setzen?
Wir haben ein kleines Reflexionstool vorbereitet – schreib uns gern, wenn Du es haben möchtest.
								
				

